Stand: Januar 2025
Der Weg zur richtigen Mobilitätshilfe
Mobilität bedeutet Freiheit und Lebensqualität – das gilt in jedem Lebensalter. Wenn das Gehen beschwerlicher wird oder die Kraft nachlässt, können moderne Mobilitätshilfen den Alltag erheblich erleichtern. Die Auswahl an Hilfsmitteln ist heute größer denn je: Von klassischen Gehhilfen über innovative Rollatoren bis hin zu komfortablen Elektromobilen gibt es für jede Situation die passende Lösung.
Die Entscheidung für eine Mobilitätshilfe fällt vielen Menschen nicht leicht. Oft wird sie als Eingeständnis einer Schwäche empfunden. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Eine gut gewählte Mobilitätshilfe stärkt die Unabhängigkeit und ermöglicht es, aktiv am Leben teilzunehmen. Je früher man sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr Möglichkeiten hat man, die optimale Lösung zu finden.
Wichtig ist, dass die Mobilitätshilfe genau zu den individuellen Bedürfnissen passt. Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Kraft in Händen und Armen sowie die üblichen Wegstrecken spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl. Auch das Wohnumfeld sollte berücksichtigt werden: Gibt es Treppen? Wie breit sind Türen und Durchgänge? Wo soll das Hilfsmittel aufbewahrt werden?
Klassische Gehhilfen: Mehr als nur ein Stock
Der gute alte Gehstock hat sich längst zum hochmodernen Hilfsmittel entwickelt. Moderne Gehstöcke sind aus leichten, aber stabilen Materialien gefertigt und ergonomisch geformt. Besonders praktisch sind zusammenklappbare Modelle, die sich platzsparend verstauen lassen. Einige Modelle verfügen sogar über integrierte LED-Beleuchtung für mehr Sicherheit in der Dämmerung.
Unterarmgehstützen bieten noch mehr Stabilität. Sie verteilen das Gewicht optimal und entlasten die Handgelenke. Die richtige Einstellung ist hier besonders wichtig: Die Ellbogen sollten leicht gebeugt sein, wenn die Handgriffe umfasst werden. Viele Modelle lassen sich heute werkzeuglos in der Höhe verstellen, was die Anpassung erheblich erleichtert.
Der Rollator: Ein treuer Begleiter
Moderne Rollatoren sind wahre Alleskönner. Sie bieten nicht nur sichere Unterstützung beim Gehen, sondern auch eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen und Stauraum für Einkäufe oder persönliche Gegenstände. Die neueste Generation überzeugt durch geringes Gewicht, hohe Stabilität und hervorragende Manövrierfähigkeit.
Besonders beliebt sind Leichtgewicht-Rollatoren aus Carbon oder Aluminium. Sie wiegen oft weniger als 6 Kilogramm und lassen sich mit einem Handgriff zusammenklappen. Dabei sind sie so stabil, dass sie auch schwerere Personen sicher tragen. Große, pannensichere Räder sorgen für guten Fahrkomfort, auch auf unebenem Untergrund.
Elektromobile: Die moderne Art der Fortbewegung
Elektromobile, auch Scooter genannt, ermöglichen eine komfortable Fortbewegung über längere Strecken. Die Modelle reichen vom kompakten City-Scooter bis zum geländegängigen Outdoor-Modell. Moderne Akkutechnologie ermöglicht Reichweiten von 30 bis 45 Kilometern, bei größeren Modellen sogar noch mehr.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Ein Lenkrad oder Lenker sowie ein stufenloser Geschwindigkeitsregler ermöglichen eine intuitive Steuerung. Sicherheitsfunktionen wie automatische Geschwindigkeitsreduzierung in Kurven und ein zuverlässiges Bremssystem sorgen für sichere Fahrt. Viele Modelle lassen sich für den Transport im Auto zerlegen oder zusammenklappen.
Die Kosten im Blick
Die Preise für Mobilitätshilfen variieren stark je nach Art und Ausstattung:
- Qualitäts-Gehstöcke kosten zwischen 30 und 100 Euro
- Gute Rollatoren sind ab 200 Euro erhältlich
- Elektromobile beginnen bei etwa 1.500 Euro
Die gute Nachricht: Bei medizinischer Notwendigkeit übernehmen die Krankenkassen einen Großteil der Kosten. Ein Rezept vom Arzt ist dafür erforderlich. Auch die Pflegekasse kann sich an den Kosten beteiligen, wenn ein Pflegegrad vorliegt.
Probefahrt und Einweisung
Vor der Anschaffung einer Mobilitätshilfe sollten Sie unbedingt eine ausführliche Probefahrt machen. Viele Sanitätshäuser bieten diese Möglichkeit an. Achten Sie dabei besonders auf:
- Bequeme Handhabung
- Ausreichende Stabilität
- Gute Manövrierfähigkeit
- Angemessenes Gewicht
- Einfaches Zusammenklappen (falls erforderlich)
Eine gründliche Einweisung in die Handhabung ist ebenfalls wichtig. Lassen Sie sich zeigen, wie das Hilfsmittel richtig eingestellt und gepflegt wird. Bei Elektromobilen gehört auch eine Einweisung in die Verkehrsregeln dazu.
Pflege und Wartung
Regelmäßige Pflege und Wartung sind wichtig für die Sicherheit und Langlebigkeit der Mobilitätshilfe. Bei mechanischen Hilfsmitteln sollten regelmäßig alle beweglichen Teile überprüft und bei Bedarf nachgestellt werden. Elektromobile benötigen zusätzlich eine regelmäßige Wartung der elektrischen Komponenten.
Die meisten Sanitätshäuser bieten Wartungsverträge an, die eine regelmäßige Überprüfung und Wartung beinhalten. Das gibt Sicherheit und verlängert die Lebensdauer des Hilfsmittels.
Fazit: Der Schlüssel zu mehr Unabhängigkeit
Eine gut gewählte Mobilitätshilfe kann die Lebensqualität erheblich verbessern. Sie ermöglicht es, aktiv am Leben teilzunehmen und die eigene Unabhängigkeit zu bewahren. Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und lassen Sie sich gut beraten. Die Investition in die richtige Mobilitätshilfe ist eine Investition in Ihre Lebensqualität.